Evangeliar

Beiträge "Auf ein Wort"

WELTTAG DER KRANKEN

Seit 1993 begeht die katholische Kirche den Welttag der Kranken. Er wird am Gedenktag Unserer Lieben Frau in Lourdes begangen, weil in Lourdes der Ort ist, an dem sehr viele Pilger Heilung suchen.
Seit dem letzten Jahr leiden wir alle an den Folgen der Coronavirus-Pandemie, und deshalb denkt Papst Franziskus an alle in der ganzen Welt, die an den Folgen der Pandemie leiden.
Als Motto der diesjährigen Botschaft wurde ein Text aus dem Matthäus Evangelium genommen, wo es heißt „Nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder“ (Mt23, 8). Es ist ein Text, der uns zu Geschwisterlichkeit ermahnt.
Der Papst schreibt, Jesus lädt uns alle ein, in unserem Leben, und besonders in dem Dienst an den Kranken anzuhalten, zuzuhören, Kontakt zum anderen herzustellen, Empathie und Betroffenheit zu praktizieren.
    Krankheit zeigt unsere Verwundbarkeit und gleichzeitig unsere angeborene Abhängigkeit von anderen. Wenn wir krank sind machen sich Unsicherheit, Angst, manchmal Bestürzung in Geist und Herz breit.
Die Krankheit zwingt zu einer Sinnfrage, die sich im Glauben an Gott richtet: eine Frage auf der Suche nach einer neuen Bedeutung und einer neuen Richtung der Existenz. Selbst Freunde und Verwandte können nicht immer bei dieser mühsamen Suche helfen.
Schon aus dem Buch Hiob wissen wir, dass Leiden keine Strafe ist, und auch kein Zustand der Gottesferne oder ein Zeichen seiner Gleichgültigkeit.
    Einerseits zeigt die Pandemie viele Unzulänglichkeiten der Gesundheitssysteme auf der ganzen Welt, anderseits ist die Einsatzbereitschaft und die Großherzigkeit des Personals im Gesundheitswesen zu bewundern, die mit Professionalität, Opferbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein und Nächstenliebe vielen Kranken und ihren Familienangehörigen geholfen, sie gepflegt, getröstet und versorgt haben.
Am Ende seiner Botschaft schreibt der Papst: „Das Liebesgebot, das Jesus seinen Jüngern hinterlassen hat, findet seine konkrete Verwirklichung auch in der Beziehung mit den Kranken. Eine Gesellschaft ist umso menschlicher, wie sie sich ihrer schwachen und leidenden Glieder anzunehmen vermag und wie sie dies aus dem Geist einer geschwisterlichen Liebe leisten kann. Streben wir nach diesem Ziel und machen wir es in einer Weise, dass keiner einsam zurückbleibt und keiner sich ausgeschlossen oder fallengelassen fühlt.“
P. Norbert Wientzek svd