Evangeliar

Beiträge "Auf ein Wort"

Dorothea von Montau

Am 25. Juni gibt es den Gedenktag der seligen Dorothea von Montau.

Sie ist die Patronin von Preußen und des Deutschen Ordens.

Da es Menschen in unserem Pastoralverbund gibt, die entweder noch in Ostpreußen geboren sind oder dort ihre Wurzeln liegen, möchte ich etwas über Dorothea von Montau schreiben.

Sie kam am 25. Januar 1347 in Groß-Montau an der Weichsel auf die Welt. Am 6 Februar wurde sie getauft. Ihr Vater stammte aus den Niederlanden. Schon als Kind soll sie mystische Erscheinungen gehabt haben. Im Alter von 16 Jahren heiratete sie einen wohlhabenden Waffenschmied, Adalbert Schwertfeger. Das Ehepaar zog nach Danzig. Sie hatten 9 Kinder, aber nur das jüngste erreichte das Erwachsenenalter, die anderen fielen der Pest zum Opfer.

Es gibt verschiedene Überlieferungen über den Ehemann von Dorothea.

Anscheinend hatte er sie in den ersten Jahren der Ehe nicht gut behandelt, aber spätestens von 1384 an waren sie sich in allen Lebensbereichen einig. Sie pilgerten zusammen nach Aachen und Einsiedeln.

Später verkaufte Adalbert alles, um sich in der Fremde eine neue Existenz aufzubauen. Unterwegs zu neuer Existenz wurde ihnen, so wird berichtet, alles gestohlen. Dazu erkrankte Adalbert schwer, und die Familie kehrte 1387 mittellos nach Danzig zurück.

Dorothea pilgerte anlässlich des Heiligen Jahres1389 allein nach Rom.

Als sie im Mai 1390 zurückkam, war ihr Ehemann schon 3 Monate tot.

Ein Jahr später ging sie nach Marienwerder (heute Kwidzyn).

Dort hatte sie ihre Berufung zu einem Leben in Reklusion entdeckt. Sie bat darum, ihr am Dom von Marienwerder eine Klause zu errichten und sie in diese einzuschließen, sodass sie dort ein vollkommen auf Gott ausgerichtetes Leben führen könne.

Der Bischof und seine Domherren prüften die Echtheit ihrer Berufung und erteilten schließlich die Erlaubnis.

Dorothea hatte viele mystische Erlebnisse und Visionen, die von Johannes von Marienwerder, der auch ihr Beichtvater war, niedergeschrieben wurden. Am 25. Juni starb Dorothea von Montau in ihrer Klause.

1976 wurde die Verehrung der Dorothea durch Papst Paul VI kirchlicherseits bestätigt, ohne dass ihr Heiligsprechungsprozess, der 1404 eingeleitet wurde, zu Ende geführt wurde.

Dorothea von Montau spielte auch in meinem Leben eine Rolle.

Die Bestätigung des Kultes führte zu einem großen Dankgottesdienst im Dom zu Frauenburg. Aus Mehlsack fuhren wir damals mit einer großen Gruppe zu diesem Gottesdienst. Heute kann ich mich nur erinnern, dass der Gottesdienst sehr lange dauerte, und wir waren viel zu leicht angezogen (natürlich im Talar). Aber im Vergleich zu dem strengen asketischen, mit Fasten verbundenen Leben der Dorothea von Montau war das nichts.

 

Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen

P. Norbert Wientzek SVD