Evangeliar

Beiträge "Auf ein Wort"

Christkönigsfest

Das Fest Christkönig ist erst im letzten Jahrhundert in den liturgischen Kalender eingeführt worden. Es verdankt seine Einführung der Enzyklika „Quas primas“ des Papstes Pius XI. vom 11. Dezember 1925.

Äußerer Anlass war die 1600-Jahr-Feier des Konzils von Nicäa mit seiner dogmatischen Definition der Gottheit Christi und das Heilige Jahr 1925 (das nächste Heilige Jahr müsste dann 2025 stattfinden; alle 25 Jahre).

Pius XI. wollte durch dieses Fest die Königsherrschaft Christi als Gegengewicht zu den totalitären, politischen Kräfte seiner Zeit setzen. Es waren erst ein paar Jahre nach der Oktoberrevolution in Russland, der Faschismus begann sich zu verbreiten und die alte politische Ordnung mit ihren Monarchien ging unter. Ursprünglich wurde dieses Fest auf den letzten Sonntag in Oktober gelegt. Seit 1970 wird das Fest am letzten Sonntag des Kirchenjahres gefeiert. Die Elemente des Festes feiern wir auch in der Liturgie des ganzen Kirchenjahres. Denken wir nur an Epiphanie (Drei Könige), Palmsonntag oder Kreuzerhöhung. In der Vergangenheit hat man manchmal das Wesen des Festes zu sehr mit den äußeren Elementen verdunkelt und dabei die Worte Jesu aus der heiligen Schrift vergessen. Die Evangelien, die wir jetzt in dem Drei-Jahres-Zyklus zu hören bekommen, zeigen uns das Wesen der Königsherrschaft Jesu: sein Bekenntnis vor Pilatus, sein Versprechen am Kreuz zum guten Schächer und das letzte Gericht, wo die Taten der Nächstenliebe das Entscheidende sein werden. Auch die Lesungen des Festes erinnern uns daran, dass das Ziel des zu Ende gehenden Kirchenjahres und der gesamten Zeit der erhöhte Christus ist, der derselbe ist, gestern, heute und in Ewigkeit, der das Alpha und das Omega, der Erste und der letzte, der Anfang und das Ende ist. Mit ähnlichen Worten unterstreicht auch das Tagesgebet den Sinn dieses Festes: “Allmächtiger ewiger Gott, du hast deinem geliebten Sohn alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden und ihn zum Haupt der neuen Schöpfung gemacht. Befreie alle Geschöpfe von der Macht des Bösen, damit sie allein dir dienen und dich in Ewigkeit rühmen“. Die Worte der Präfation bezeugen den Zusammenhang des Königtums Christi mit dem Sieg über Sünde und Tod: „ Du hast deinen eingeborenen Sohn Jesus Christus mit dem Öl der Freude gesalbt, zum ewigen Priester und zum König der ganzen Schöpfung. Als makelloses Lamm und friedensstiftendes Opfer hat er sich dargebracht auf dem Altar des Kreuzes, um das Werk der Erlösung zu vollziehen. Wenn einst die ganze Schöpfung seiner Herrschaft unterworfen ist, wird er dir, seinem Vater, das ewige, alles umfassende Reich übergeben: das Reich der Wahrheit und des Lebens, das Reich der Heiligkeit und der Gnade, das Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens“.

Eine gesegnete letzte Woche des Kirchenjahres wünscht Ihnen

P. Norbert Wientzek SVD