Evangeliar

Beiträge "Auf ein Wort"

Zukunftsplan: Hoffnung!

Zeitenwende

Mein Blick fällt durch geöffnete Türen
in die Ferne.
Ein Weg, grau und farblos, führt durch
sanfte Landschaft ins Blau des Horizonts
und entschwindet.
Er teilt das Grün wie eine Mauer.
Die trennt. Die verletzt.

Ich stehe an der Schwelle
einer Zeitenwende.
Werde ich aufbrechen?
Welche Traurigkeit hält mich gefangen?
Welche Überzeugung lähmt?
Welche Wunde darf heilen?
Die Friedenslilie durchbricht
das starre Muster der Steine.
Sie blüht.

Der Blick in die Ferne weitet sich.
Zukunft wird licht.
Sanfte Farben wecken Hoffnung.

Es braucht Mut, Frieden und Versöhnung
zum Leben.

Und ja!
Mit dieser Hoffnung will ich gehen.
Aufbrechen.
Die Lilie in die Welt hinaustragen.
Sie pflanzen und mehren.
Den Weg begrünen.
Mauern überwinden.

(Catherine Rohloff-Lyk)

 

Am 4. März wird der Weltgebetstag begangen. In diesem Jahr ist die Gottesdienstordnung von Frauen aus England, Wales und Nordirland erdacht und zusammengestellt worden. Mutig und erwartungsfroh stellen sie uns ihre Sicht auf die Welt vor; einer Welt, in der es viel persönliches Elend und Ungerechtigkeiten gibt.

Auch sie erleben diese Tage als dunkel, auch sie sehen den Klimawandel, die Schwierigkeiten mit dem Brexit, die Missbrauchsskandale und Vertuschungsversuche in der Kirche; die Pandemie, die eine zum großen Teil wohlstandsverwöhnte Menschheit komplett aus der Bahn wirft und natürlich sehen sie all die kleinen und großen Probleme, von denen wir vor 30 Jahren noch dachten, es gäbe sie in unserer Gegenwart längst nicht mehr. Doch klagen sie nicht, sondern stellen dem ganzen realen und gefühlten Chaos ihren Zukunftsplan gegenüber. Ein Plan, der streng genommen gar keiner ist, denn es folgen keine durchdachten Schritte, überlegten Teilziele und ausgefeilte Strategien. Ihr Plan heißt ganz einfach Hoffnung.

Zukunftsplan: Hoffnung!

Vielleicht wirkt er dadurch auf mich so kraftvoll, rüttelt mich aus der Coronalethargie. Da geht noch was, da wird ein Lichtstreif sichtbar, nicht am Horizont, sondern ganz konkret in meiner Gegenwart. Da eröffnet sich ein Weg, den ich gehen möchte.

Ich lade Sie ein, mitzugehen: Ganz konkret in den Gottesdiensten am 4. März in unserem pastoralen Raum und in der nun beginnenden Fastenzeit. Der Zukunftsplan Hoffnung richtet unseren Blick auf Ostern und wenn wir – trotz Sturm und Regen – unsere Augen einen Moment in die Natur schweifen lassen, so zeigt sie uns im Sprießen der ersten Narzissen, dass das Leben nicht unterzukriegen ist.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien eine gesegnete Woche und einen guten Start in die Fastenzeit.

Ihre Anne Frank

 

I Know the Plans I Have for You” von der Künstlerin Angie Fox www.weltgebetstag.de