Evangeliar

Beiträge "Auf ein Wort"

“Glücklich ist, wer beim Training des Körpers die Seele nicht vergisst.”

Liebe Leserin, lieber Leser unserer Pfarrnachrichten,

ich bin kein Sachensucher wie Pippi Langstrumpf, sondern ein „Sprüchesucher“. Klassische Fundorte: Abreißkalender, aber auch Zeitungen, Radio und Fernsehen oder das Internet. Fundobjekte sind Aussprüche und Zitate mehr oder weniger berühmter Zeitgenoss:innen zu mehr oder weniger wichtigen oder aktuellen Themen aus Gesellschaft, Politik bis hin zur Theologie. Während das spontane Ausreißen, Ausschneiden oder Abschreiben nicht so sehr ein Problem darstellt, ist es umso mehr die geordnete Ablage, so dass man bei Bedarf – z. B. wenn ich so wie jetzt gerade „Auf ein Wort“ für die Pfarrnachrichten zu schreiben habe – das Gesuchte ohne allzu großen Zeitaufwand auch wiederfindet. Magnetische Kühlschranktür und Pinnwand sind schon voll und scheiden daher aus. Also habe ich unlängst meine gute alte Hängeregistratur reaktiviert. Old School, aber für diesen Zweck genau das richtige.
Nach weiterem Überlegen habe ich für mich ein geniales wie unfehlbares Ordnungsprinzip gefunden: das Kirchenjahr! Aber während Weihnachten, Ostern und Pfingsten noch relativ einfach zuzuordnen sind, wird es mit weniger „frommen“ Stichworten schon schwieriger. Wohin mit Themen wie beispielsweise „Europa“ oder „Sport“? Gott sei Dank ist auch hier mal wieder auf die Heiligen bzw. ihre jeweilige “Zuständigkeit” Verlass. 11. Juli: heiliger Benedikt, erster Patron Europas – gecheckt. Aber wer ist Schutzpatron des Sports bzw. der Sportler? Wenig sportaffin befrage ich das Internet, und siehe da – die Schützen unter uns wird’s freuen – es ist der heilige Sebastian am 20. Januar. Und zwar nicht nur für den Schießsport, sondern für den Sport allgemein. Immerhin spreche, so erfahre ich zur Begründung, sein durchtrainierter von Pfeilen an einen Baum gehefteter Körper für ein perfektes Workout zu Lebzeiten. In seinem Martyrium habe er zudem große Ausdauer bewiesen – eine Eigenschaft, die zweifellos unabdingbare Voraussetzung fürs Heiligwerden wie auch für ein erfolgreiches sportliches Training ist. Passend dazu habe ich in meiner “Sport”-Mappe u. a. folgende “sportliche Seligpreisung” gefunden: “Glücklich ist, wer beim Training des Körpers die Seele nicht vergisst.”
Mit sportlichen Grüßen - und viel Freude bei den noch anstehenden Schützenfesten!

Ansgar Wiemers
Krankenhauspfarrer