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Drei Freunde auf dem Jakobsweg

In Bad Driburg wurden die drei Pilger herzlich empfangen. Pastor Matthias Klauke und Mechthild Bange, Gemeindereferentin im Pastoralverbund Bad Driburg begrüßten sie an der Kirche St. Peter und Paul.

Seit 2014 wandern die Freunde Falk, Stefan und Matthias gemeinsam auf verschiedenen Jakobswegen. Eigentlich sind sie ein Quartett – doch in diesem Jahr musste einer von ihnen krankheitsbedingt aussetzen. So wurde aus dem gewohnten Viererteam diesmal ein Trio. Ihr großes Ziel bleibt dennoch bestehen: Eines Tages möchten sie gemeinsam den berühmten Jakobsweg bis nach Santiago de Compostela in Spanien vollenden.

Kennengelernt haben sich die Freunde bereits 2005 während ihres Studiums in Kiel, wo sie gemeinsam im Studentenwohnheim lebten. Heute wohnen sie in Schleswig-Holstein und treffen sich regelmäßig, um ihre Pilgerreise Etappe für Etappe fortzusetzen. Die Planung beginnt meist ein halbes Jahr im Voraus.

Die diesjährige Wanderung begann am Samstag, den 30. August im niedersächsischen Alfeld an der Leine. Von dort ging es zunächst über Eschershausen bis nach Holzminden. Die Etappe nach Höxter war mit 10 Kilometern vergleichsweise kurz, bevor die Pilger nach einer 20 Kilometer langen Strecke Brakel erreichten. Danach folgten 16 Kilometer bis nach Bad Driburg, wo sie am Donnerstag, eintrafen. Am Freitag ging es schließlich über 26,5 Kilometer bis zum Ziel der diesjährigen Pilgerwanderung nach Paderborn. Insgesamt legten Falk, Matthias und Stefan auf dem westfälischen Jakobsweg 117 Kilometer zu Fuß zurück.

In Bad Driburg wurden die drei Pilger herzlich empfangen. Pastor Matthias Klauke und Mechthild Bange, Gemeindereferentin im Pastoralverbund Bad Driburg begrüßten sie an der Kirche St. Peter und Paul. Für die Pilger war dies ein besonderer Moment.

Mechthild Bange nahm sich Zeit für ein Gespräch mit den Pilgern und erzählte von ihren eigenen Erfahrungen auf dem Jakobsweg. Sie war vor einigen Jahren selbst bis zum Ziel in Santiago de Compostela gepilgert – eine Reise, die sie tief bewegte und nachhaltig prägte.

Am Freitag brachen Falk, Stefan und Matthias zur letzten Etappe in Richtung Paderborn auf: „Wir gehen extra früh los, weil der Weg nach Paderborn die längste Etappe ist.“ Die Orientierung auf dem Weg erfolgte dabei größtenteils digital auf dem Smartphone, auch wenn die traditionellen Pilgerzeichen – gelbe Jakobsmuschel auf blauem Grund – weiterhin ein wichtiger Wegweiser für uns bleiben.

Gestartet wurde an der Kirche St. Peter und Paul in Bad Driburg. Von dort führte der Weg durch die Hirschgasse in Richtung Schule unter der Iburg, über die Kapellenstraße und den Schützenplatz hinauf zur Iburg. Weiter ging es über Schwaney bis zur Ankunft in Paderborn im Laufe des Tages.

Der diesjährige Weg von Alfeld aus war geprägt von beeindruckenden Landschaften wie dem Weserbergland, stillen Momenten in Kirchen und herzlichen Begegnungen mit engagierten Menschen. „So wurden wir zum Beispiel von einem pensionierten Arzt und seiner Frau freundlich empfangen – das Ehepaar besorgte uns sogar noch Lebensmittel, denn im Dorf gab es keinen Laden mehr“, erzählte Stefan.

Trotz schwerer Rucksäcke und müder Füße war die Freude am gemeinsamen Pilgern groß. Besonders wichtig sind ihnen die Pilgerstempel im Pilgerpass. Am Abend war der Kopf frei, die Gedanken ruhig – wie es eben oft beim Pilgern ist.

 

"Der Weg beginnt an der eigenen Haustür."
Pilgerweisheit

Quelle: https://www.jakobsweg.de/westfalen-2/

 

Fotos und Text: Doris Dietrich

Pilgerpass Foto: Doris Dietrich