Neuenheerse

St. Saturnina Neuenheerse

Das Chorgitter

Vermutlich wurde dieses über 800 Jahre alte Gitter ursprünglich als Abgrenzung zwischen Hochchor und Mittelschiff verwendet. Es stellt eine "lebendige Hecke" mit Blumen, Trauben und Tieren dar und war auch farbig gefasst. Ab 1961 schloss es nördliche Querhaus vom Seitenschiff ab.

Im Jahre 2005 stellte die Pfarrgemeinde das Chorgitter der Ausstellung "Krone und Schleier - Kunst aus mittelalterlichen Frauenklöstern" im Ruhrlandmuseum Essen als Leihgabe zur Verfügung. In diesem Zusammenhang wurde es von einem Duisburger Fachbetrieb behutsam restauriert und konserviert.

2006 kehrte das Gitter nach Neuenheerse zurück und fand seinen heutigen Platz als Abschluss der Taufkapelle.

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) wählte das Chorgitter im März 2006 zum Denkmal des Monats. In der Begründung heißt es unter anderem:

"Innerhalb Westfalens einzigartig, sind die beiden Gitterflügel doch mit einer Gruppe ähnlicher Gitter in Niedersachsen (Hildesheim und Lüneburg) in Verbindung zu bringen. Bisher wurde die Entstehung des Neuenheerser und der verwandten Gitter um 1400 angenommen, jüngere Forschungen gehen aber aus formalen und stilistischen Gründen von einer um 200 Jahre früheren Datierung aus. Um 1200 sind auch die englischen und französischen Vorbilder für diese Schmiedewerke entstanden. Dem schon vorher unbestrittenen Status der ältesten schmiedeeisernen Gitter Deutschlands gibt diese Datierung zusätzliches Gewicht."