Evangeliar

Beiträge "Auf ein Wort"

Orgel als Kircheninstrument

Die Königin der Instrumente hat seit vielen hundert Jahren ihren festen Platz im Kirchenraum. Orgelmusik verbindet man im Gegensatz zu Musik aller anderen Instrumente in erster Linie stets zunächst mit der Kirche. Warum ist das so? Die Frage lässt sich einfach beantworten: Es gibt heutzutage wesentlich mehr Orgeln in Kirchen als in Konzertsälen. Aber was sind die ausschlaggebenden Gründe dafür, dass sich ausgerechnet die Orgel und eben kein anderes Instrument zum Hauptkircheninstrument entwickelt hat?

Zum einen ist sicherlich die enorme Größe des Instruments verbunden mit der häufig kunstvollen Verzierung des Orgelprospekts (vorderer, sichtbarer Teil der Orgel) von Bedeutung. Die Optik und die majestätische Größe prädestinieren die Orgel folglich allein schon als Instrument für den sakralen Raum. Zum anderen spielt sicher auch Klangvielfalt eine Rolle. Kaum ein anderes Instrument verfügt über so unterschiedliche Klangfarben, von meditativ bis festlich, und kann mit diesen orchestralen Eigenschaften allen Anlässen in der Liturgie wie auch im Kirchenjahr gerecht werden. Charles-Marie Widor, langjähriger Organist an St. Sulpice in Paris, führt mit der Tondauer einen weiteren Punkt an und formulierte es einst so:

"Die Orgel kann als einziges unter den Instrumenten ein unveränderliches Tonvolumen entfalten und damit die religiöse Idee des Unendlichen zum Ausdruck bringen."

Ich möchte Ihnen in den kommenden Wochen und Monaten verschiedene Werke der Orgelliteratur aus mehreren Jahrhunderten vorstellen und entsprechend als Nachspiel der Sonntagsmesse in St. Peter und Paul zum Klingen bringen. Herzliche Einladung zum Verweilen und Hören!