Evangeliar

Beiträge "Auf ein Wort"

Gebetsleben

Liebe Schwestern und Brüder,

ich bin beeindruckt von der regen und intensiven Teilnahme an den doch recht kurzfristig angesetzten Friedensgebeten für die Ukraine und Russland. Ich nenne bewußt beide Länder, weil in beiden Ländern Menschen unter diesem Krieg leiden. Natürlich unterscheide auch ich zwischen den Russen, die die Ukraine angegriffen haben und den Ukrainern, die angegriffen worden sind. Aber ich sehe auch, dass, wie immer in der Geschichte, die Mächtigen diesen Krieg befohlen haben und die „kleinen“ Leute es in beiden Ländern ausbaden müssen.

Am ersten Kriegswochenende haben sich von Freitag nachmittag bis Sonntag in Herste, Alhausen, Dringenberg, Neuenheerse, Pömbsen und Bad Driburg Menschen gefunden, die kurzfristig diese Gebete vorbereitet und durchgeführt haben. Okay, in Pömbsen und Bad Driburg ist das nicht erwähnenswert, weil Pastor Wiemers und ich das Gebet vorbereitet haben. Aber in den anderen Gemeinden sind Männer und Frauen der Pfarrgemeinderäte, die KFD oder des Gebetskreises eingesprungen und führen es teilweise bis heute weiter. Beeindruckend ist auch die Teilnehmerzahl an diesen Gebeten. Frauen und Männer, die ihren gewohnten Sonntagsablauf unterbrechen, um für Frauen und Männer und Kinder in der bisher fernen Ukraine beten. Am ersten Sonntag kamen in allen Orten über 200 Personen zusammen und am folgenden Sonntag konnte ich in der Südstadt keinen Rückgang bemerken. Ich danke allen ganz herzlich dafür.

Ich danke aber auch allen Frauen und Männern in unserem Pastoralen Raum, die schon immer das Gebetsleben in unseren Gemeinden aufrechterhalten haben. Rosenkranzgebet, Maiandacht, Kreuzwegandacht, Anbetungsstunde, Totengebet, Emmausgang, Besinnung am Sonntag, Andacht zur Kräuterweihe, Frauengottesdienste. All das gäbe es in unserem Pastoralen Raum nicht oder nur an einzelnen Orten, wenn Sie sich nicht so treu und verlässlich dafür einsetzen würden. Dafür bin ich Ihnen zutiefst dankbar, denn für mich ist das Ausdruck des lebendigen Glaubens in unserem Pastoralen Raum.

 

Vor vielen Jahren, lange bevor ich nach Bad Driburg kam, hat unser Erzbischof Hans-Josef Becker Wortgottesfeierleiterinnen und -leiter in unserem Bistum beauftragt. Zuerst aus der Angst heraus, dass bei rückläufigen Zahlen der Hauptamtlichen in einzelnen Gemeinden keine Gottesdienste mehr stattfinden. Mittlerweile mit Begeisterung, weil aus diesem Dienst so viel Gutes und Vielfältiges gewachsen ist. Frauen und Männer aus dem ganzen Bistum werden in Paderborn an mehreren Wochenenden ausgebildet und gestärkt für diesen Dienst und erhalten vom Erzbischof eine persönliche und schriftliche Beauftragung und Ernennung für ihre Gemeinde oder den Pastoralen Raum.

In unserem Pastoralen Raum haben schon mehrere Frauen diesen Kurs besucht, aber durch Corona sind auch Frau Bettina Goeke, Frau Ulrike Gehle, Frau Christine Hake, Frau Agnes Schäfers, Frau Christa Wirth in ihrem Dienst ausgebremst worden. Im letzten Jahr hat Frau Theresia Meier-Wolff aus Alhausen den Kurs besucht und die Beauftragung vom Erzbischof erhalten. Im Gottesdienst am 20.03. in Alhausen wird sie mit den neuen Messdienerinnen und Messdienern in ihren Dienst eingeführt.

Ich bete für alle Frauen und Männer, die in unserem Pastoralen Raum Gebete vorbereiten und durchführen: „Wachse, Jesus, wachse in mir. In meinem Geist, in meinem Herzen, in meiner Vorstellung, in meinen Sinnen.“

Herzliche Grüße, Ihr Pfarrer Hubertus Rath.