Evangeliar

Beiträge "Auf ein Wort"

Nichtgeburtstag!

Zu meinen Lieblingsfilmszenen gehört ein Ausschnitt aus dem alten „Alice im Wunderland“ von Disney: Der Verrückte Hutmacher feiert mit seinen Freunden seinen Nichtgeburtstag. Auf die Bitte um Erklärung, erläutert er: Geburtstag feiert man nur einmal im Jahr, Nichtgeburtstag kann man jeden Tag feiern!

Als Christinnen und Christen brauchen wir uns keine solche abstruse, aber liebenswerte Erklärung zurechtbiegen. Wir können jeden Tag des Jahres Ostern feiern. Vor einigen Tagen schlug der neben mir sitzende Ministrant seinen Gotteslob bei Lied 752 auf, las „Osterzeit“ als Überschrift und schaute mich etwas verwirrt an: Ostern war doch schon! Ich flüsterte ihm zu, dass wir Christen fünfzig Tage bis Pfingsten Ostern feiern würden, weil wir uns so sehr über die Auferstehung freuen.

Aber das ist eigentlich zu kurz gesprungen. Ostern ist nicht nur, wenn „Ostern“ im Kalender steht, oder wenn wir die Osterzeit halten, wie wir es zur Zeit tun. Nein, Ostern hört eigentlich gar nicht wieder auf. Der Sonntag ist das Wochenostern, jede Messe ist ein Osterfest! Denken sie nur an das Hochgebet (hier das Zweite): „Darum, gütiger Vater, feiern wir das Gedächtnis des Todes und der Auferstehung deines Sohnes…“.

Aber auch sonst stoßen wir immer wieder auf Ostern: Wenn die Angelus-Glocke morgens um 7.00, um 12.00 und um 18.00 Uhr läutet, gedenken wir der Menschwerdung Jesu, aber auch seines Todes und seiner Auferstehung: „Lass uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung gelangen“. Sie finden den ganzen Text unter 3,6 im Gotteslob.

Und in der Osterzeit beten wir zu diesen Uhrzeiten das Regina coeli, „Freu dich du Himmelskönigin.“ Im Gotteslob unter 3,7 abgedruckt. Ein ganz österliches Gebet.

Oder: Bei der Taufe wird die Taufkerze an der Osterkerze entzündet und beim Requiem brennt sie als Vorbild des Ewigen Lichtes, dass wir den Verstorbenen wünschen.

Sie sehen: Um Ostern kommen wir nicht herum, den auf Ostern beruht unser Glaube und unsere Hoffnung.

Mit freundlichen Grüßen Peter Lauschus, Vikar