Evangeliar

Beiträge "Auf ein Wort"

Bibel-Garten-Stärkung

Er erzählte ihnen ein weiteres Gleichnis und sagte:

Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn,
das ein Mann auf seinen Acker säte.

Es ist das kleinste von allen Samenkörnern;
sobald es aber hochgewachsen ist,
ist es größer als die anderen Gewächse
und wird zu einem Baum,
so dass die Vögel des Himmels kommen
und in seinen Zweigen nisten.

(Mt 13, 31-33)

Das „Senfkorn“ Bibelgarten der evangelischen Kirchengemeinde Bad Driburg ist über die Jahre kräftig gewachsen. Viele haben mitgedacht und mitgemacht, so dass hinter der Kirche ein wunderschönes Gartenkleinod entstand. Naturgegeben ist der Flecken nie fertig, bleibt in Bewegung, wird weiter- und immer wieder auch umgestaltet.

Die Initiator*innen laden ein, den Bibelgarten zu entdecken: „Wandeln Sie auf biblischen Pfaden und lassen Sie die verschiedenen Themenbereiche auf sich wirken. Sehen Sie den Garten, der in vielen kleinen Schritten entstanden ist, als einen Ort der Hoffnung und Zuversicht und als eine Oase der Ruhe. Hier dürfen Sie Ihre Gedanken schweifen lassen und sich geborgen fühlen.“

(H. Kanbach – Internetseite der evangelischen Kirchengemeinde – Stiftung Senfkorn).

Sich einen Moment herausnehmen dürfen aus dem Gebrause des Alltags. Den Blick auf die kleinen Frühlingsblüten werfen und dem Gedanken Raum geben: Sorgt euch nicht.  „Lernt von den Lilien des Feldes, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen“ (Mt 6, 28-29).

Dem geschwungenen Weg folgen und dem Jesuswort vertrauen: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; ....“ (Joh 14, 6).

Allein am Sandbett den eigenen Wüstenzeiten nachsinnen oder sich mit mehreren zur lockeren Runde, zum Gespräch oder Gebet um den großen Altartisch versammeln;

dazu lädt der Bibelgarten ein. Ein kurzes Auftanken in der Natur will er ermöglichen. Zuversicht durch Bibelworte, Symbole und Pflanzen schenken.

Ermutigende Worte bringen uns auch die biblischen Texte der kommenden Feiertage.

„Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll, ...“ lesen wir im Johannesevangelium am Sonntag (Joh 14, 16). Und Christi Himmelfahrt heißt es: „Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28, 20).

Jesu Bestärkungen hatten die Jünger zu dieser Zeit ihres Lebens – salopp gesagt – bitter nötig. Ihre Welt war aus den Fugen geraten. Wie sollten sie nur umgehen mit Tod und Auferstehung und dem Auftrag in Jesu Sinne weiter am Reich Gottes zu bauen?

Unsere Welt – inner- und außerkirchlich – ist ebenfalls ganz schön aus den Fugen geraten. Nichts scheint mehr sicher, alles ist im Wandel und wir können den weiteren Weg nicht einsehen. Was erwartet uns hinter der nächsten Biegung? Rückzug ins Schneckenhaus oder uns vorsichtig weiter vorwagen, was wäre die klügere Wahl?

 In den Erzählungen von Christi Himmelfahrt und Pfingsten bleibt für die Jünger das dauerhafte „Schneckenhaus“ keine Option. Einfach auf dem Berg bleiben, dem Himmel so nah, wie gern wären sie geblieben. Die Vertrautheit der Gemeinschaft im sicheren Haus; wie gern hätten sie sie beibehalten.  Doch sie müssen weiter: hinab vom Berg, heraus aus dem Haus; hinein in ihren Alltag und hin zu den Menschen.

Wie gern wünschen wir uns oft die Zeit vor .... zurück. Wie schön fühlt es sich an, in vertrauter Runde beieinander zu sein. Wie verlockend der Gedanke, in diesen Momenten dauerhaft zu verweilen. Doch auch uns treibt das Leben weiter und auch wir haben den Auftrag, im Sinne Gottes die Welt mitzugestalten.

Nutzen wir die Chanceder kommenden Feiertage, uns in unserer Zeit und für unseren je eigenen Auftrag bestärken zu lassen. Spüren wir dem nach, was uns mutig werden lässt für den nächsten Schritt.  Entdecken wir Kraftorte in unserem Leben. Lassen wir uns Hoffnung und Gottes Beistand zusprechen.

Wenn Sie mögen unter anderem am Christi Himmelfahrtstag um 10.30 Uhr in einem ökumenischen Gottesdienst im Bibelgarten „Senfkorn“ hinter der evangelischen Kirche.

 

Eine gesegnete Woche für Sie und Ihre Familie,

Ihre Anne Frank