Evangeliar

Beiträge "Auf ein Wort"

Wir haben hier ein Stück der Herrlichkeit des Himmels mitten unter uns

In einer Zeitschrift habe ich folgendes gelesen: Ich glaube das Leben ist ohne Sinn, deshalb glaube ich auch nicht an Gott: Man kann nun einmal Gott weder beweisen noch seine Existenz absolut ausschließen, die Sache bleibe offen. Dagegen sei er fest von der Existenz der Hölle überzeugt: ein Blick ins Fernsehen genüge ihm, um festzustellen, dass es sie gibt. Während die erste Hälfte dieses Bekenntnisses durchaus dem modernen Bewusstsein entspricht, erscheint die zweite seltsam, ja, unverständlich - zumindest beim ersten Zuhören. Denn wie kann man an die Hölle glauben, wenn es Gott nicht gibt? Bei näherem Zusehen erweist sich diese Aussage als vollkommen logisch: Die Hölle ist genau der Zustand der Abwesenheit Gottes. Das ist ihre Definition: Wo Gott nicht ist, wo kein Strahl seiner Gegenwart mehr hin dringt, da ist Hölle.

Aus: Joseph Ratzinger (Benedikt XVI.), Die Kirche an der Schwelle des 3. Jahrtausends, in: Weggemeinschaft des Glaubens. Kirche als Communio, Augsburg: St. Ulrich Verlag 2002.

Die Frage nach der Zukunft beschäftigt, ja bedrängt uns in bislang nicht gekanntem Ausmaß. Die Brüchigkeit unserer Welt macht uns Angst, Sicherheiten fallen, Verwirrung macht sich breit. – In diese Ratlosigkeit hineinspricht uns Jesus sein Abschiedsgebet an den Vater zu. „Für sie bitte ich... bewahre sie in deinem Namen.“

In der Stunde des Abschieds von der Welt bittet der Herr für die Seinen, für uns. Ein wahrhaft tröstliches Wissen, das uns Zuversicht und Hoffnung bedeutet: Über alle Fragwürdigkeit und Anfechtung hinweg dürfen wir uns gehalten wissen von Gott, weil Jesus machtvoll, mit dem ganzen Gewicht seines Lebens für uns einsteht, dass wir hier ein Stück der Herrlichkeit des Himmels mitten unter uns haben: in seinem Wort, in den Sakramenten, in den Mitmenschen, in der Natur.

(GL 297 – Gott liebt diese Welt …)

 

Meditation von Petrus Ceelen

Manche Menschen wissen nicht, wie wichtig es ist, dass sie einfach da sind.

Manche Menschen wissen nicht, wie gut es tut, sie nur zu sehen.

Manche Menschen wissen nicht, wie tröstlich Ihr gütiges Lächeln wirkt.

Manche Menschen wissen nicht, wie viel ärmer wir ohne sie wären.

Manche Menschen wissen nicht, dass sie ein Geschenk des Himmels sind,

und die Herrlichkeit Gottes ein klein wenig wiederspiegeln.

 

Sie wüssten es, würden wir es ihnen sagen.

Pater Josef Klingele