Evangeliar

Beiträge "Auf ein Wort"

Suchen

Wir Menschen sind doch oft auf der Suche und nicht nur zu Beginn eines neuen Jahres nach guten Vorsätzen. Wir sind fast täglich auf der Suche nach dem Schlüssel für das Auto und während der Fahrt nach dem richtigen Weg. Ist der kürzeste oder der schnellste der bessere? Besonders wenn wir uns nicht auskennen, verpassen wir den Weg leicht, aber mit der richtigen Adresse finden wir durch Nachfragen oder mit Hilfe des Navigationssystems hoffentlich zum Ziel.
Manchmal gelingt es, das Ende mit dem Anfang zu verbinden.

Was, wenn das Ziel nicht klar ist? Wenn wir vielleicht einen neuen Weg in unserem Berufsleben einschlagen müssen oder wollen. Auf der Suche nach einer neuen Stelle, überlegen wir uns, wie die Chancen stehen, was uns möglich ist, welche Richtung wir einschlagen können, wo wir uns bewerben. Viele Gedanken gehen uns in solchen Zeiten durch den Kopf. Hoffnung und Zuversicht gehören dazu.
Manchmal gelingt es, im Neuen Hoffnung und Zuversicht zu finden.

Was, wenn unser Leben betroffen ist und wir plötzlich krank werden? Wir erhalten die Hiobsbotschaft von unserem Arzt oder wachen im Krankenhaus auf. Der Schock ist groß! Ganz langsam müssen wir uns an den Gedanken von Krankheit gewöhnen, möchten mehr erfahren über den Verlauf, mögliche Therapien und Heilungschancen. Oft suchen wir verzweifelt Antworten auf die unergründlichen Fragen nach dem Warum und Wieso. Warum gerade jetzt? Wieso ich? Weiter fragen und sprechen, um kreisende Gedanken zu durchbrechen, helfen, eine neue Sichtweise zu gewinnen.
Manchmal gelingt es, anzunehmen, was nicht zu fassen ist, und mit Mut in das Neue hineinzuleben.

Im Johannesevangelium (Joh 1,35-42) wird von zwei Menschen auf der Suche erzählt. Sie folgen Jesus und er fragt: „Was sucht ihr?“ Sie möchten wissen, wo er wohnt. Mit den Worten „Kommt und seht!“, sind sie eingeladen. Die zwei lassen sich von Jesus begeistern und ein neuer Morgen beginnt.
Manchmal gelingt es, sich zu begeistern und in einen neuen Morgen hineinzuleben.

Vielleicht passt das wunderbare Gedicht von Monika Minder nicht nur zum Beginn des Jahres:

Wieder das Ende mit dem Anfang verbinden,
ein großes herausforderndes Jahr ziehen lassen,
im Neuen Hoffnung und Zuversicht finden,
annehmen, was wir nicht fassen,
Kostbarkeiten aus Unmöglichem weben
und mit Mut in den neuen Morgen hineinleben.

(© Monika Minder)

Jeden Tag die „Kostbarkeiten aus dem Unmöglichem zu weben und mit Mut in den neuen Morgen hineinzuleben“, das wünscht Ihnen

Annette Wagemeyer