Evangeliar

Beiträge "Auf ein Wort"

„Muss Mama zurück?“

Die achtjährige Enkeltochter meiner Bekannten hat gefragt: „Muss Mama dann auch zurück nach Vietnam und nur Papa und ich dürfen hierbleiben?“ Es erschüttert, es macht traurig und wütend, dass schon in unseren Kinder solche Ängste ausgelöst werden durch die Enthüllungen zum Potsdamer Rechtentreffen.                                                                                          

Nie wieder – ist jetzt!

Diesen Satz hören, rufen, lesen wir in diesen Wochen bei den vielen Kundgebungen und Demonstrationen im ganzen Land. So auch bei der Bad Driburger Veranstaltung zur Erinnerung und Mahnung am Samstag, dem 27.01.2024, zu der über 300 Menschen aller Altersstufen zusammengekommen sind. Anlässlich des Gedenktages der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau wurde an das Leid der Millionen ermordeten Menschen erinnert. Die Mahnung: Die Geschichte darf sich nie wiederholen! „Die Würde jedes Menschen ist unantastbar.“                                                                                           

Erich Kästner hat es so beschrieben: „Die Ereignisse von 1933 bis1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Ball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf. Sie ruht erst, wenn sie alles unter sich begraben hat.“                                           

Unser Kreuz hat keine Haken!                                                                                                                        
Die Aktion „Unser Kreuz hat keine Haken“ ist eine Kampagne der kirchennahen Einrichtungen und Kirchen in Deutschland. Unter diesem Slogan hatten erstmalig die christlichen Kirchen zu einem friedlichen Protest gegen einen Parteitag der AFD in Köln im Jahr 2017 aufgerufen. (www.kreuz-ohne-haken.de) Seit vielen Jahren setzt sich auch der Caritasverband für diese Kampagne ein, um ein Zeichen gegen jede Art der Ausgrenzung zu setzen. Sie stellt sich gegen das im Nationalsozialismus verwurzelte menschenverachtende Verhalten gegenüber Juden, Homosexuellen, Menschen mit Behinderungen und politisch Andersdenkenden - gegen jede Form von Diskriminierung!                                                                  

 Unser Kreuz hat alle Farben!                                                                                                          

Der Caritasverband ruft auf: Setzen Sie sich mit uns ein für Vielfalt!                    
Unvoreingenommen auf Menschen zugehen und für Menschen da sein, unabhängig ihrer Religionszugehörigkeit, Herkunft oder Nationalität. Egal aus welchem Milieu jemand kommt oder aus welcher Position in unserer Gesellschaft, egal ob Arm oder Reich. Mit offenen Armen und Herzen auf die Menschen zu gehen und jeden Tag die Welt ein wenig verbessern!“ (C. Stockmann, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes Arnsberg-Sundern)                                                                                                                                                               

 Im Evangeliumdes heutigen Sonntags(Mk 1,40-45)                                                                                                                          

hören wir ein Beispiel, wie Jesus mit den von der Gesellschaft ausgeschlossenen Menschen umgeht, wie er sie zurückholt in die Gemeinschaft. Der Theologe Manfred Wussow schreibt dazu: Es tut gut, Markus zu hören. Er ist der erste Evangelist, der das Leben Jesu erzählt - so erzählt, dass von Anfang an Wunder geschehen. Kaum hat Jesus angefangen, wird schon ein Mensch "rein" - und, was für ein Wortspiel, kommt "rein" in ein neues Leben. Er sieht jetzt gut aus! Es sieht jetzt gut für ihn aus! Wir können mit ihm feiern!
"Werde rein!" sagt Jesus - und es ist wie eine Verheißung, wie ein Auftrag, Menschen nicht nach draußen zu schicken, sondern rein zu holen. "Werde rein!" heißt auch "Komm rein!" Das Reich Gottes ist nahe, sagt Jesus. … In der Zusage, in dem Zuspruch "Werde rein!" wird ein neues Urteil über Menschen gesprochen. Der Evangelist verrät: Jesus hat Mitleid mit ihm. Jesus leidet mit ihm und spricht dann das Wort, das befreit und ansteckt.
Liebe ist ansteckend. Hoffnung ist ansteckend. Vertrauen ist ansteckend.
Vor dieser Ansteckung ist die Angst machtlos. Aber sie macht das Gesicht schön.“
                                                                                                                                           

 Lassen wir uns anstecken von der Liebe, von der Hoffnung und vom Vertrauen!
Treten wir mutig ein für ein Miteinander in Vielfalt! 

Mechthild Bange, Gemeindereferentin