Evangeliar

Beiträge "Auf ein Wort"

Gott ist gut! (Eine Einladung)

Jesus ist nicht "nett" - er ist gut. Er hat unser Heil vor Augen, und es macht für ihn keinen Sinn, jemanden, der in Sünde lebt, ein gutes Gefühl zu vermitteln. Ganz im Gegenteil - das einzige Heilmittel ist, das scheinbar gute Gefühl zu nehmen. Wer nicht gut lebt, der kann sich auch nicht wirklich Gut fühlen.
Liebe Schwestern und Brüder, vielleicht sind sie schon einmal geblitzt worden. Das kommt vor (ist mir gerade passiert und kostet mich 100€). Dann sind die Wochen, bis der Bußgeldbescheid eintrifft, ziemlich unerträglich. Wie schnell war ich wirklich? Wieviel muss ich zahlen? Ist vielleicht sogar der Führerschein für einige Zeit weg?
Dabei ist die Angst vor der Strafe nur gar nicht das eigentliche Problem. Wir sollten uns viel mehr fragen, welches Risiko wir denn schon wieder eingegangen sind - warum wir unnötig uns und andere gefährden. Ist uns das Zu schnell-Fahren schon so sehr zur zweiten Haut geworden? Was ist, wenn wir wirklich mal jemanden zu Tode fahren, weil wir inzwischen nicht mehr anders können? Das Bußgeld ist nur das Mittel, uns wachzurütteln und unser Verhalten zu überdenken.
Leider glauben wir, dass Gott ganz anders ist als unser Staat. Warum haben wir keine schlaflosen Nächte, wenn wir gelogen haben? Wenn wir schon zum wiederholten Mal den Sonntagsgottesdienst verpassen? Wir glauben, dass Gott nicht straft, dass er nett ist.
Aber Gott ist nicht nett. Er ist gut. Er sagt, was schlecht ist und nennt unsere Sünden beim Namen. Und er erwartet, dass wir unruhig werden. Schlaflose Nächte haben. Denn die Sünde hat Folgen - nicht etwa, weil Gott sauer ist, sondern weil wir Schaden anrichten. Und zwar einen dreifachen Schaden.
Nehmen wir einmal an, sie haben ihrem Nachbarn 1000,- Euro geklaut, Sie werden erwischt und kommen vor Gericht. Dann haben Sie 1. ihr gutes Verhältnis zum Nachbarn zerstört; müssen 2. 1000,- Euro Schaden wiedergutmachen und haben 3. eine zusätzliche Strafe wie z.B. Sozialstunden, Bußgeld oder Gefängnisstrafe abzuleisten.
Das Verhältnis zu ihrem Nachbarn kann nur wieder gelingen, wenn er Ihnen verzeiht. Da können Sie nur hoffen und bitten, mehr nicht. Den finanziellen Schaden müssen Sie wiedergutmachen, das ist sowieso klar. Aber hinzu kommt noch eine zusätzliche Strafe, die sich nach der schwere der Tat richtet.
Das Gleiche gilt auch für unser Verhältnis zu Gott. Wer sündigt, der zerstört sein gutes Verhältnis zu Gott. Daran können wir nur etwas ändern, wenn wir ihn um Verzeihung bitten - in schweren Fällen erwartet Gott von uns, dass wir beichten. Da führt kein Weg dran vorbei.
Dann müssen wir natürlich den Schaden wiedergutmachen. Dazu gibt der Priester uns in der Beichte eine Buße auf; meistens nur ein kleines Zeichen der Wiedergutmachung. Den größten Teil der Buße hat Jesus schon für uns am Kreuz erlitten.
Und dann bleibt immer noch die Strafe, das Bußgeld, die Sozialstunden. Wir kommen nicht daran vorbei - Gott wäre ungerecht, wenn er uns nicht auffordert, an uns selbst zu arbeiten. Ein Dieb ist nicht deswegen frei, wenn er nur die Beute zurückgibt. Er muss etwas an sich selber tun. Gott ist nicht anders. Nehmen Sie das Angebot der Kirche war,  besuchen Sie z.B. die Bußandacht oder gehen sie zur Beichte.
Lassen Sie sich mit Gott versöhnen! Und - seien Sie ehrlich - das alles (Beichte, Gebet und) ist einfacher und problemloser, selbst bei einer schweren Sünde, als wenn Sie im Dorf mit 40 km/h zu schnell geblitzt worden wären.

Manfred Lohmann OCIC