Evangeliar

Beiträge "Auf ein Wort"

„Christus ist erstanden! Der Tod ist tot, das Leben lebt!“

In der Frühzeit der Kirche war es üblich, dass der Patriarch von Alexandria dafür zuständig war, den korrekten Ostertermin zu ermitteln und an die anderen Kirchen weiterzugeben. Alexandria in Ägypten war eine Stadt des Handels, aber auch der Wissenschaft: Beste Voraussetzungen für diesen Aufgabe, da das nötige Fachwissen vorhanden war und über das Handelsnetz eine Verteilung möglich war. Viele dieser Osterfestbriefe haben sich erhalten, da sie nicht nur eine einfache Terminangabe, sondern auch wichtige theologische Überlegungen enthielten. In einem seiner Osterbriefe schrieb der heilige Athanasius diese Zeilen:

„Er, der seinen eigenen Sohn dem Tod überliefert hat um unseretwillen, gibt uns aus dem gleichen Grund das Fest, das im Jahreslauf seinen Platz hat. Dieses Fest führt uns durch die Nöte dieser Welt. Jetzt aber gewährt uns Gott aus diesem Fest die freundschaftstiftende Freude des Heils, indem er uns zu einer einzigen Versammlung zusammenführt. Alle verbindet er im Geiste überall; er schenkt uns die Gnade des gemeinsamen Gebetes und der gemeinsamen Danksagung, wie es sich an einem Festtag gebührt. Es ist ein Wunder seiner Güte: An diesem Fest führt er alle von weit her zusammen; auch jene, die etwa leiblich einander fern sind, bringt er einander nahe durch die Einheit des Glaubens.“

Auch, wenn wir dieses Jahr nicht miteinander Gottesdienst haben feiern können, auch wenn wir dieses Jahr nicht zusammen den Wandel von Dunkel zum Licht erleben durften, auch wenn wir dieses Jahr nicht zusammen laut „Halleluja!“ gesungen haben: Der gemeinsame Glauben verbindet uns trotzdem und die Freude über die Erlösung der Welt ist uns allen geschenkt. Und so dürfen wir uns alle die gute Osterbotschaft zusagen: „Christus ist erstanden! Der Tod ist tot, das Leben lebt!“
Allen eine gesegnete und fröhliche Osterzeit wünscht ihnen auch im Namen des Pastoralteams

Peter Lauschus, Vikar