Evangeliar

Beiträge "Auf ein Wort"

Nothelfer

Seit einigen Wochen müssen wir viele von unseren täglichen Gewohnheiten und sogar Pflichten ändern. So konnten und können wir weiter nicht (im Moment des Schreibens „Auf ein Wort“ wenigstens ist das noch so) die Sonntägliche Messe in der Kirche feiern und somit auch die Heilige Kommunion empfangen. Das wichtigste christliche Fest, Ostern, konnte man nur mit Hilfe des Fernsehens, Radio oder anderen modernen Kommunikationsmitteln verfolgen. Die Kinder, die die Erstkommunion empfangen sollten, leben jetzt in Ungewissheit, wann es stattfindet. Das gleiche betrifft die Firmung.

Die Besuche bei älteren Menschen und Verwandten, die sich besonders darauf freuen, müssen vorläufig eingestellt werden. Sicherlich ist das für uns alle eine Zeit der Probe und Nachdenkens. Was bis jetzt als selbstverständlich schien, wird es eben nicht mehr.

Mit dem Problem der Pandemie, Seuche, Naturkatastrophen usw. hat die Menschheit von Anfang an zu tun. Das kennen wir auch aus der Heiligen Schrift. Im Laufe der Zeit haben die Gläubigen den Schutz nicht nur bei Gott direkt erfleht, sondern auch noch die Hilfe verschiedener Heiligen gesucht. Bis heute ist uns der Blasiussegen bekannt oder der heilige Christophorus, den wir bei Segnung der Verkehrsmittel anrufen. Ich komme aus einer Gegend, wo viele Leute im Bergbau arbeiten, und so wird dort besonders die heilige Barbara verehrt.

Es gibt den Begriff 14 Nothelfer. Warum 14? Wahrscheinlich wegen der Doppelung der heiligen Zahl 7.

Es sind folgende: Achatius, Ägidius, Barbara, Blasius, Christophorus, Cyriakus, Dionysius, Erasmus, Eustachius, Georg, Katharina von Alexandrien, Margareta, Pantaleon, Vitus.

Bis auf den hl Ägidius sind dies alles Märtyrer. Bei der Liste der Vierzehn Nothelfer gibt es regionale Unterschiede. So ersetzt Rochus Pantaleon, Nikolaus Erasmus oder Vitus, Sixtus II. Dionysius, Leonhard Ägidius oder Cyriakus.

Die Kongregation für Gottesdienst und Sakramente hat für die Zeit der Pandemie einen neuen Messtext herausgegeben. Wo die hl. Messe gefeiert werden kann, wird dieses Messformular nach der Osteroktave sicherlich verwendet werden.

Mit dem Tagesgebet aus dieser Messe möchte ich meinen Beitrag beenden:

Allmächtiger und ewiger Gott,
du bist unsere Zuflucht in jeder Gefahr;

an dich wenden wir uns in unserem Schmerz
und bitten dich voll Vertrauen:
Hab Erbarmen mit unserer Not.
Gewähre den Verstorbenen die ewige Ruhe,
tröste die Trauernden, heile die Kranken,
schenke den Sterbenden den Frieden,
den Pflegenden Stärke,
den Verantwortungsträgern Weisheit
und ermutige alle, sich einander in Liebe zuzuwenden,
damit wir gemeinsam deinem heiligen Namen die Ehre erweisen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn,
unseren Herrn und Gott,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht
in alle Ewigkeit.

Eine gesegnete Osterzeit wünscht Ihnen:

P. Norbert Wientzek, SVD